
Die Energiewende wurde zum Schutz der Natur und des Menschen auf den Weg gebracht. Sie hat ihren Sinn verfehlt, wenn sie genau dieses zerstört. Es würde nämlich das Landschaftschutzgebiet Heckengäu, mit seinem Natur- und Vogelschutzgebiet Merklinger Ried, in erheblichem Maße gefährden. Das gesamte Gebiet hat außerdem einen hohen Erholungs- und Freizeitwert in unserer dicht besiedelten Region. Die Zerstörung der natürlichen Landschaft durch dieses Projekt wäre enorm: allein für die Grundfläche dieser Windindustrieanlagen müssten pro Anlage 1-2 Hektar Merklinger Wald gerodet und die Böden verdichtet werden. Hinzu kämen bis zu 10 m breite, befestigte Wege für die Baumaschinen, Transportfahrzeuge, etc. und wohl auch eine Stromtrasse (vielleicht querfeldein nach Münklingen??), damit der Strom in die Netze eingespeist werden kann.

Entwertung von Grundeigentum
Entwertung von Grundeigentum – Wertverluste ca. 7 Prozent bis 23 Prozent
Immobilien in der Nähe von Windkraftanlagen verlieren erheblich an Wert. Viele Eigenheimbesitzer, die ihre Immobilie als Alterssicherung ansehen, sind um ihre Ersparnisse und Werterhaltung betrogen.
Auszug aus der Pressemitteilung vom 21.01.2019
„Eine Studie des RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung zeigt, dass Windkraftanlagen zu sinkenden Preisen von Einfamilienhäusern in unmittelbarer Umgebung führen können. Der Wert eines Hauses in einem Kilometer Entfernung zu einer Windkraftanlage sinkt im Durchschnitt um gut 7 Prozent.
Wie die RWI-Studie zeigt, erleiden nicht alle Immobilien den gleichen Wertverlust: Am stärksten betroffen sind alte Häuser in ländlichen Gebieten. Hier kann der Wertverlust innerhalb des Ein-Kilometer-Radius sogar 23 Prozent betragen. Dagegen verlieren Häuser in Stadtrandlage bei gleicher Entfernung zu einer Windkraftanlage kaum an Wert. Dies könnte daran liegen, dass in städtischen Gebieten Störungen des Landschaftsbildes oder Lärm weniger auffallen als auf dem Land.“
Bei dem Bau von Stromtrassen sind gesetzliche Ausgleichszahlungen vorgesehen. Für Windkraftanlagen gilt das nicht!

Wirtschaftlichkeit in Schwachwindregionen
Baden-Württemberg ist das windschwächste Bundesland. In Anbetracht dieser Tatsache ist ein wirtschaftlicher Betrieb von Windindustrieanlagen nicht zu erwarten. Ausgerechnet hier, im windschwächsten Gebiet Baden-Württembergs, soll dieses Prestigeobjekt entstehen.
Die „Schwachwind“ Windindustrieanlagen arbeiten nicht wirtschaftlich und erfordern einen massiven Einsatz von Steuergeldern. Erstaunlicherweise sprudeln die Subventionen auf Grund des EEG an schlechten Standorten besonders kräftig. Die Zeche zahlt am Ende der Stromkunde durch immer höhere Strompreise.

KlimawEnde
„1 ha Wald leistet mehr in Sachen Umwelt- und Klimaschutz als eine Windindustrieanlage.“
Quelle: Grafik 100x100 Meter Wald unter http://www.baysf.de/de/wald-verstehen.html
Durch den Bau von Windkraftanlagen werden Schneisen durch den Wald geschlagen und der Boden extrem verdichtet. Diese Zerschneidung des Waldes stört die natürlichen Funktionen des Waldes und hat weitreichende Folgen auf den Wasserhaushalt und das Biotop Wald. An heißen Sommertagen heizen sich die Zuwege und die Standflächen der Windkraftanlagen leicht auf ca. 55 Grad Celsius und mehr auf. Die heiße Luft steigt auf und entzieht dem Wald Wassers und trocknet ihn aus. Somit steigt auch die Waldbrandgefahr.
Der Wald sorgt für Frischluftzufuhr, dämpft Temperaturspitzen und reguliert den Wasserhaushalt. Es ist kontraproduktiv Flächen, die wegen absterbender Baumbestände nicht forstwirtschaftlich sind, durch verdichtete Inseln im Wald noch weiter auszutrocknen. Zur Vertiefung und Veranschaulichung dieses Themas ist ein Video und ein Interview angefügt:
Paradoxe Klimawende: Windräder statt Bäume | SPIEGEL TV August 2023
https://www.youtube.com/watch?v=GHCqxhdPmqw
Hier der Link zum Interview mit, Pierre L. Ibisch, Professor für Naturschutz, vom 17.08.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/windkraft-wald-naturschutz-100.html/
Pierre L. Ibisch ist Professor für Naturschutz an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und Gründungsdirektor des Center for Econics and Ecosystem Management. Er forscht unter anderem zu Ökosystemfunktionen und -leistungen im globalen Wandel. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Waldökosystemen, ihrer Funktionalität, Bedrohung und Erhaltung.

Artenvielfalt
Wildtiere und vom Aussterben bedrohte Tierarten würden vertrieben, oder getötet werden. Mit dem ersten Baulärm würden viele Wildtiere, wie Reh, Hase oder Eichhörnchen verschwinden. Selbst wenn einige Vögel im Wald bleiben oder zurückkehren, sind die Gefahren enorm: drehende Rotorspitzen sind für Vögel nicht einschätzbar. Sie werden bei lebendigem Leib zerhackt und verenden kläglich!
Im Merklinger Wald sind unter Anderem der Rotmilan, Uhu, Kolkrabe und die Fledermaus heimisch, die zu den bedrohten Tierarten zählen. Laut Artenschutzgutachten von 2019:“ Bei Anwendung entsprechender 1 km -Sperrbereiche (LUBW - Vorgaben zur Nutzung der Windenergie, "Helgoländer Papier") fallen beide Vorranggebiete gänzlich weg“.
Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert unter Anderem, das Helgoländer Papier strikt einzuhalten. Keine Windenergieanlagen in Schutzgebieten, In Nationalparks, Naturschutzgebieten, Kernzonen von Biosphärenreservaten, gesetzlich geschützten Biotopen, Natura 2000 und IBA Gebieten sind keine Windenergieanlagen zu bauen. In diesen Schutzgebieten und deren Pufferzonen muss der Artenschutz Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben.
Unter diesem Link können Sie die Studie „Windenergie im Lebensraum Wald“ die Deutschen Wildtier Stiftung herunterladen oder lesen und sich umfassend über die Gefahr für die Artenvielfalt, die Situation und den Handlungsbedarf informieren: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/windenergie-und-artenschutz

Gesundheit riskieren
In Anbetracht der Gesamthöhe der Windkrafträder ist die „alte“ statische Regelung in Baden-Württemberg mit 700 m Abstand zu Wohngebieten absolut unzumutbar. Diese Regelung stammt ursprünglich aus einer Zeit, als die Windräder sehr viel kleiner waren.
Je näher man an einer Windanlage wohnt, desto größer sind die Risiken: Infraschall (nicht hörbare Schallwellen) steht im Verdacht schwere gesundheitliche Schäden, wie Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Depressionen, u.a. auszulösen. Infraschallwellen wirken kilometerweit und gehen durch Mauern und Gebäude.
Lärm und Schattenschlag belasten die Lebensqualität und Gesundheit der im Umkreis wohnenden Bürger in erheblichem Maße: Lärm in Form eines tiefen „Wummerns“ und eines ständig an- und abschwellenden Pfeifens. Die Schalllast entspricht dem eines arbeitenden Presslufthammers. Dieser Lärm kann theoretisch immer zu hören sein – bis zu 24 Stunden täglich! Unter Schattenschlag versteht sich die Bewegung der Rotorschatten an sonnigen Tagen, also hell und dunkel im Sekundentakt.